Offenblende

Von einer Offenblende sprechen wir, wenn die Blende ganz geöffnet ist. Manchmal wird die Offenblende auch als Anfangsblende bezeichnet. Hier geht es um die maximale Öffnung eines Objektivs, bei der nur noch der Innendurchmesser des Objektivs das einfallende Licht begrenzt.
Die Offenblende ist von Objektiv zu Objektiv unterschiedlich und wird in der Regel als Blendenzahl angegeben, z.B. f/2.8 oder f/1.4. Je niedriger die Blendenzahl, desto größer ist die Blendenöffnung und desto mehr Licht kann auf den Sensor oder den Film fallen.

Die Offenblende hat einen großen Einfluss auf die Gestaltung eines Fotos:

  • Schärfentiefe: Bei Offenblende ist die Schärfentiefe am geringsten. Das bedeutet, dass der Bereich vor und hinter dem fokussierten Motiv unscharf dargestellt wird. Dies ist ein beliebtes Stilmittel, um das Motiv vom Hintergrund abzuheben.
  • Lichtstärke: Ein Objektiv mit einer großen Offenblende (z.B. f/1.4) lässt mehr Licht durch und ist somit lichtstärker als ein Objektiv mit einer kleineren Offenblende (z.B. f/4). Dies ist besonders in Situationen mit wenig Licht von Vorteil.
  • Bokeh: Die Qualität der unscharfen Bereiche im Bild (das sogenannte Bokeh) hängt unter anderem von der Form der Blendenöffnung ab. Bei Offenblende ist das Bokeh meist am ausgeprägtesten und kann für kreative Effekte genutzt werden.

Beachte, dass die meisten Objektive bei Offenblende nicht ihre optimale Abbildungsleistung erreichen. Oft sind Kontrast und Schärfe etwas reduziert und es können optische Fehler wie chromatische Aberrationen auftreten. In der Regel erreichen Objektive ihre beste Leistung bei mittleren Blenden (z.B. f/5.6 oder f/8).