Verschluss

Der Verschluss einer Kamera kontrolliert die Dauer, für die der Sensor oder Film dem Licht ausgesetzt ist. Gemeinsam mit der Blende bestimmt der Verschluss, wie viel Licht auf den Sensor fällt und somit die Belichtung des Bildes.

Es gibt zwei Hauptarten von Verschlüssen in modernen Kameras:

  1. Schlitzverschluss (auch Fokusebenen-Verschluss genannt):
    Dieser Verschluss befindet sich direkt vor dem Sensor und besteht aus zwei Vorhängen oder Lamellen. Wenn du auf den Auslöser drückst, bewegt sich der erste Vorhang zur Seite und lässt Licht auf den Sensor fallen. Nach Ablauf der eingestellten Verschlusszeit schließt sich der zweite Vorhang und beendet die Belichtung. Bei kurzen Verschlusszeiten wie 1/1000s bewegen sich beide Vorhänge fast gleichzeitig und nur ein schmaler Schlitz wandert über den Sensor.
    Schlitzverschlüsse findet man in den meisten DSLR und spiegellosen Systemkameras.
  2. Zentralverschluss:
    Dieser Mechanismus sitzt nicht in der Kamera, sondern ist im Objektiv verbaut. Er besteht aus ringförmig angeordneten Lamellen, die sich vom Zentrum nach außen öffnen und schließen – ähnlich einer Blende. Zentralverschlüsse sind oft in Kompaktkameras und mittleren bis großen Formatfotografie-Kameras zu finden.
    Der Vorteil ist, dass sie bei allen Verschlusszeiten den gesamten Sensor auf einmal freigeben und nicht wie Schlitzverschlüsse „scannen“. Dadurch können sie mit Blitzlicht auch bei sehr kurzen Zeiten synchronisiert werden.

Der Verschluss und die Blende sind die beiden Kernkomponenten für die Steuerung der Belichtung. Während der Verschluss die Dauer des einfallenden Lichts kontrolliert, bestimmt die Blende dessen Menge. Um die richtige Belichtung zu finden, müssen Fotografen beide Parameter aufeinander abstimmen:

  • Lange Verschlusszeiten von mehreren Sekunden lassen viel Licht auf den Sensor und eignen sich für Low-Light-Aufnahmen oder um Bewegungsunschärfe zu erzeugen.
  • Kurze Zeiten im Sekundenbruchteil frieren Bewegung ein und reduzieren die Gefahr von Verwacklung. Die Blende reguliert die Lichtmenge, die auf den Sensor fällt. Eine größere Blendenöffnung (kleine Blendenzahl) lässt mehr Licht durch und eignet sich für Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen oder um eine geringe Tiefenschärfe zu erzielen. Bei einer kleineren Blendenöffnung (große Blendenzahl) wird weniger Licht durchgelassen und eignet sich für hellere Bedingungen oder um eine größere Schärfentiefe zu erreichen.