Parallaxenverschiebung

Die Parallaxenverschiebung, auch bekannt als Parallaxenfehler, ist ein Phänomen, das bei bestimmten Kameratypen auftritt. Es beschreibt die Differenz zwischen dem, was im Sucher der Kamera zu sehen ist, und dem, was letztendlich vom Sensor der Kamera aufgezeichnet wird.

Warum tritt Parallaxenverschiebung eigentlich auf?

Der Grund für diesen Fehler liegt in der unterschiedlichen Position von Sucher und Objektiv. Bei Kameras, bei denen der Sucher nicht durch das Objektiv blickt (z.B. Kompaktkameras oder Bridgekameras), befinden sich Sucher und Objektiv an leicht unterschiedlichen Positionen. Dadurch entsteht ein Winkelunterschied zwischen dem, was der Sucher zeigt, und dem, was das Objektiv tatsächlich aufnimmt.
Besonders deutlich wird die Parallaxenverschiebung bei Objekten, die sich nah an der Kamera befinden. Je näher das Motiv, desto größer ist die Differenz zwischen Sucher- und Sensorbild. Bei Motiven, die weiter entfernt sind, fällt der Parallaxenfehler weniger ins Gewicht.

Lässt sich Parallaxenverschiebung verhindern?

Es gibt jedoch eine Kamerabauart, die von diesem Problem nicht betroffen ist: die Spiegelreflexkamera (DSLR). Bei einer DSLR wird das Bild vom Objektiv über ein Spiegelsystem in den optischen Sucher umgelenkt. Dadurch blickt der Fotograf quasi „durch das Objektiv“ und sieht genau den Bildausschnitt, der auch vom Sensor aufgezeichnet wird. Somit tritt bei DSLRs keine Parallaxenverschiebung auf.
Bei anderen Kameratypen kann man den Parallaxenfehler zwar nicht völlig vermeiden, aber durchaus minimieren. Viele Kameras bieten eine Funktion zur Parallaxenkorrektur, die den Bildausschnitt im Sucher an den des Sensors anpasst. Auch eine sorgfältige Kadrierung und die Berücksichtigung des Parallaxenfehlers bei der Bildkomposition können helfen, unerwünschte Parallaxenfehler zu vermeiden.